29. August 2022 Thema: Allgemein, Nachrichten Worms Von Dirk Beyer
SPD Stadtratsfraktion informiert sich über Sachstand zum jüdischen Worms
Es ist jetzt gut ein Jahr her, dass die SchUM-Stätten in Worms, Speyer und Mainz von der UNESCO zum Welterbe ernannt wurden. Hierzu zählen in Worms die Synagoge, die Mikwe sowie der jüdische Friedhof „Heiliger Sand“. Im Rahmen ihrer Sommertour hat die SPD Stadtratsfraktion die historischen Monumente besichtigt. Begleitet wurden sie hierbei von Dr. David Maier, dem Welterbe- und Kulturkoordinator der Stadt Worms, der die interessierten Ratsmitglieder über den aktuellen Stand verschiedener Maßnahmen informierte. Außerdem nahmen sowohl Bildungsdezerent Waldemar Herder als auch Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst an dem Rundgang teil.
Dabei wurde schnell klar: Die Ernennung zum Welterbe ist Verpflichtung, aber auch eine große Chance zugleich. An der Synagoge, die erstmals im 11. Jahrhundert errichtet wurde, laufen derzeit Sanierungsarbeiten, die insbesondere Setzrisse stabilisieren sollen, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben, so Stadtentwicklungsdezerent Timo Horst. Im Zuge der Sanierung der Mikwe wurden bei Grabungsarbeiten der Landesarchäologie im Synagogengarten hochinteressante Funde gemacht. Der stellvertretende Bereichsleiter der Unteren Denkmalschutzbehörde Aquilante De Filippo informierte die Fraktionsmitglieder, dass man nun klären müssen, wie mit den archäologischen Erkenntnissen umgegangen werde und in welcher Art und Weise man sie der Öffentlichkeit präsentieren könne. Der wichigste Aspekt, sei es, alle Maßnahmen in enger Abstimmung mit dem Land, der GDKE und insbesondere der jüdischen Gemeinde als Eigentümerin abzustimmen. Ein ebenso wichtiger Aspekt seien die Sicherheitsvorkehrungen an der Synagoge und dem Heiligem Sand. Fraktionsvorsitzender Dirk Beyer betonte, dass es in der heutigen Zeit leider nötig sei, den Schutz von jüdischen Einrichtungen zu verstärken. Das habe die Vergangenheit leider gezeigt.
Die SPD sieht nach dem Austausch auch die Notwendigkeit das SchuM-Besucherzentrum in einem absehbaren Zeithorizont zu realisieren, so Horst, der gleichzeitig Vorsitzender der Wormser SPD ist. Auch müsse man die gesamtstädtischen Bedarfe und Herausforderungen nicht aus dem Auge verlieren, wenn man sich für einen Standort entscheide, unterstreicht Bildungsdezerent Waldemar Herder ein strukturiertes Vorgehen. „Das wird auch nochmal herausfordernd für die Diskussionen zum städtischen Haushalt. Mit der Anerkennung als Welterbe-Status haben wir aber auch eine einmalige touristische Chance, die wir nicht vergeben dürfen. Das unterstreicht, dass wir Lösungen finden und das Thema SchUM im Haushalt ebenso berücksichtigen müssen wie zahlreiche weitere Maßnahmen und Projekte aus anderen Bereichen, die für unsere Stadt aber sehr wichtig sind.“, so Beyer, der sich der immensen Schwierigkeiten in Bezug auf den Haushalt bewusst ist. „Ich gehe aber davon aus, dass auch die Aufsichtsbehörde um die aktuelle finanzielle Situation der Städte im Kontext Pandemie, Angriffskrieg in der Ukraine und Energiekrise weiß und das bei ihren Auflagen und Forderungen berücksichtigt. Das unterstrich auch Landtagsabgeordneter Jens Guth, der zusagte, sich für eine Landesförderung einzusetzen.
Die Stärkung der Familien in Worms wird in Zukunft das wichtigste Ziel unserer Arbeit sein. Wir werden Familien in allen Lebenslagen unterstützen und alles dafür tun, damit sie sich in Worms wohlfühlen. Worms soll so zu einer der familienfreundlichsten Städte in ganz Rheinland-Pfalz werden.